Vom Schreiben des Codes bis zum Treffen strategischer Entscheidungen

Dan Pye

Als Brendan Flood frisch von der Universität zu Grampian Computers kam, hätte er nie erwartet, eines Tages CEO eines Softwareunternehmens zu werden, das die globale Brennereiindustrie bedient.

Doch wie viele andere Führungskräfte der Volaris Group verfügt Brendan über eine einzigartige Kombination aus Neugier und Anpassungsfähigkeit, die ihn an unerwartete Orte geführt hat – und es ihm ermöglicht hat, sich dort erfolgreich weiterzuentwickeln.

„Wenn Sie Ihre Fähigkeiten erweitern und mehr Verantwortung übernehmen möchten, haben Sie wahrscheinlich eine Vorstellung davon, welche Chancen Sie suchen und in welche Richtung Sie gehen wollen.
Aber wenn sich eine Gelegenheit ergibt, die nicht genau Ihrem geplanten Weg entspricht, sollten Sie sie nicht vorschnell ablehnen – sie könnte Sie auf eine weitaus interessantere Reise führen als die, die Sie ursprünglich vorgesehen hatten.
Für mich war das definitiv der Fall.“ – Brendan Flood

Brendan begann seine berufliche Laufbahn mit einem Abschluss in Buchhaltung und Finanzen, stellte jedoch schnell fest, dass ihm dieses Fachgebiet nicht die gewünschte Herausforderung bot.

Er entschied sich, einen MSc in Softwaretechnik zu absolvieren, bevor er eine Stelle in der Softwareentwicklung bei Grampian Computers annahm.

Da er aus dem Finanzbereich kam, setzte das Management Brendan zunächst auf die Lohn- und Buchhaltungssoftware des Unternehmens an. Doch Grampians breit gefächerte Kundenbasis erlaubte ihm, Software für unterschiedlichste Branchen zu entwickeln – eine Abwechslung, die ihn besonders reizte.

„Wenn man einmal tief in eine Anwendung eingetaucht ist, die man entwickelt, baut man unweigerlich ein gewisses Maß an Fachwissen auf. Normalerweise bleibt man dann in diesem Bereich.
Aber durch personelle Veränderungen, wechselnde Anforderungen und neue Schwerpunkte bei Grampian hatte ich die Möglichkeit, in viele verschiedene Bereiche einzutauchen.
Die Situation rund um DRAMS war besonders spannend.“ – Brendan Flood, CEO von DRAMS

Damit die Dinge interessant bleiben

Als Brendan 1998 zu Grampian kam, arbeitete das Unternehmen gerade an einer neuen Windows-Version seiner Destillerieverwaltungssoftware. Dieses Produkt sollte sich später zum Kernstück des multinationalen Unternehmens DRAMS entwickeln – doch damals war das volle Potenzial der Software noch nicht absehbar.

Die Geschichte von DRAMS begann 1974, als Grampian zunächst ein Gehaltsabrechnungssystem für den internen Gebrauch entwickelte und später begann, diese Dienstleistungen auch anderen Unternehmen anzubieten. Da der damals gekaufte Computer über zusätzliche Kapazitäten verfügte, erkannte der Geschäftsführer eine Gelegenheit, ihn für ein völlig anderes Problem zu nutzen:

  • Sein ehemaliger Arbeitgeber, Invergordon Distillers, benötigte eine bessere Bestandsverfolgung.
  • Die damalige Lösung war nach heutigen Maßstäben primitiv, aber revolutionär für ihre Zeit.
  • Inventardaten wurden manuell auf Papier erfasst, per Zug nach Grampian geschickt, dort auf Lochkarten übertragen und in das System eingegeben, um eine aktualisierte Bestandsübersicht zu generieren.

Als Brendan 1998 zu Invergordon kam, fand er einen einzelnen Entwickler vor, der an der bisher größten technologischen Weiterentwicklung des Systems arbeitete. Nach ein paar Monaten an diesem Projekt wechselte Brendan zu einer anderen Anwendung – dann zu einer weiteren und noch einer.

Grampians Geschäftsmodell basierte auf Softwareentwicklung als Dienstleistung, wodurch Brendan für eine Vielzahl von Unternehmen mit sehr spezifischen Anforderungen tätig war. Oft reiste er direkt zum Firmensitz der Kunden, um deren individuelle Bedürfnisse zu verstehen. „Ich habe sechs Monate lang an Systemen für den Bekleidungseinzelhändler Edinburgh Woollen Mill gearbeitet, danach eine Lösung für den Leuchtturmdienst Trinity House entwickelt, um den Zustand von Leuchttürmen, Bojen und anderen Navigationshilfen an der Küste zu überwachen.
Es war eine echte Mischung aus verschiedenen Projekten – genau das, was mich ursprünglich zu Grampian gezogen hat.“ – Brendan Flood Während viele Softwareentwickler damals für Unternehmen arbeiteten, die interne Lösungen warteten, bot Grampian etwas anderes: echte Produktentwicklung.

Jahrzehntelange diverse Entwicklungsprojekte machten Grampian zu einem großen Unternehmen, das jedoch mit einem Mangel an Fokus zu kämpfen hatte.

2005 beschloss die Geschäftsführung, das Unternehmen in zwei Bereiche aufzuteilen:

  1. Grampian Software – spezialisiert auf Lohn- und Gehaltsabrechnungssysteme
  2. Grampian Software Holdings – mit dem unternehmenseigenen Fahrdienst-Managementsystem für Busfahrer und DRAMS

Zwei Jahre später, 2007, wurde Grampian Software Holdings von Trapeze übernommen, um deren Präsenz im Transportbereich zu stärken – und Brendan stieg mit ein. Durch die Übernahme erhielt Grampians Transit-Abteilung mehr Aufmerksamkeit und einen klareren Fokus, doch dieser Fokus ging auf Kosten der Vielfalt, die Brendan immer geschätzt hatte.

„Bis 2011 hatte ich, glaube ich, alles getan, was ich im Bereich Fahrdienst-Zuweisung tun konnte. Wir hatten das Produkt neu entwickelt, auf den Markt gebracht und kontinuierlich verbessert. Doch irgendwann verlor ich das Interesse daran, das System nur noch schrittweise weiterzuentwickeln.“ – Brendan Flood, CEO von DRAMS Diese Erkenntnis führte Brendan schließlich auf seinen nächsten beruflichen Weg – und in eine neue Führungsrolle.

Eine neue Herausforderung

Mehr als ein Jahrzehnt war vergangen, seit Brendan Flood zuletzt an DRAMS gearbeitet hatte. Doch die kleine Gruppe von Mitarbeitern, die für die Destillerie-Verwaltungssoftware zuständig war, war seit 1998 nicht gewachsen. In dieser Zeit hatten zwei der größten Getränkehersteller der Welt – Campari und Bacardi – DRAMS durch Mundpropaganda entdeckt. Die anschließende Expansion in neue Produktlinien und Regionen führte dazu, dass das kleine Team zunehmend überlastet war.

„Es gab eine Menge Dinge, die jemanden brauchten, der die Ärmel hochkrempelt und die Situation verbessert. Es war offensichtlich, dass das bestehende Team – damals nur ein paar Leute – wachsen musste, um die Arbeitslast zu bewältigen.“ – Brendan Flood

Als Grampian Software Holdings übernommen wurde, war DRAMS innerhalb von Trapeze ein Sonderfall:

  • Während sich die anderen Geschäftsbereiche auf den Transitsektor konzentrierten, war DRAMS als Brennereisoftware-Anbieter eine Ausnahme.
  • Doch bis 2011 hatte Trapeze zahlreiche Unternehmen aus verschiedenen vertikalen Märkten übernommen und sich weit über den Transportsektor hinaus entwickelt.

Um diese wachsende Vielfalt zu strukturieren, wurde die Volaris Group als Muttergesellschaft von Trapeze gegründet. Während sich Trapeze weiterhin auf den Transitsektor konzentrierte, übernahm Volaris die Verwaltung der anderen Geschäftsbereiche – und Brendan wurde zum Teamleiter von DRAMS ernannt.

In den nächsten drei Jahren leitete Brendan den Aufbau einer klar definierten Marke für Brennereilösungen.

Zu den wichtigsten Initiativen gehörten:

  • Die Entwicklung einer eigenen Website
  • Die Einführung von Benutzergruppen, die Kunden stärker in die Produktentwicklung einbanden
  • Der Ausbau des Teams, um die steigende Nachfrage zu bewältigen

Bis 2014 hatte sich DRAMS als eigenständiges, florierendes Unternehmen etabliert, und Brendan übernahm die volle Verantwortung für die Gewinn- und Verlustrechnung (P&L). Nach mehreren Jahren hoher Rentabilität und nachweislicher Erfolge bei der Gewinnung neuer Kunden entschied Volaris 2017, DRAMS zu einer eigenen Geschäftseinheit zu machen.

Als DRAMS 2019 aus Trapeze ausgegliedert und dem Portfoliomanager Kevin Bradley unterstellt wurde, nutzte Brendan die erste Strategiesitzung, um seinen Wachstumsplan zu präsentieren. Er forderte umfangreiche Investitionen in den Ausbau des Teams und die globale Expansion der DRAMS-Marke. Nach fast einem Jahrzehnt an der Spitze hatte er jedoch die Daten, um seine Argumente zu untermauern. „Die Antwort, die ich von Kevin erhielt, war genau die, die ich mir gewünscht hatte. Er analysierte die Zahlen und stimmte mir voll und ganz zu: Es war an der Zeit, mehr in das Team zu investieren.“
– Brendan Flood, CEO von DRAMS

In eine neue Rolle schlüpfen

Als Brendan Flood CEO des neu ausgegliederten Unternehmens DRAMS wurde, übernahm er diese Rolle nahtlos – denn er hatte sich die notwendigen Fähigkeiten bereits über Jahre hinweg angeeignet. Durch praktische Lernerfahrungen und formale Schulungen in den Bereichen Führung und Unternehmensmanagement hatte er sich so weiterentwickelt, dass er bei der Ausgliederung von DRAMS das Gefühl hatte, diese Aufgabe bereits seit Jahren auszufüllen.

Doch weil er sich bewährt hatte, hatte Brendan nun die Freiheit, größere Veränderungen vorzunehmen – und genau das war jetzt notwendig. Er wusste, dass das Herz seines Teams aus einer kleinen Gruppe von Mitarbeitern bestand, auf die sich das Unternehmen schon zu lange verlassen hatte. Es war an der Zeit, strategische Entscheidungen zu treffen, um diese Last zu verringern.

„Ein wichtiger Punkt für mich war das Marketing. Wir hatten einen scheidenden Vertriebsmitarbeiter, und ich entschied mich bewusst, ihn nicht zu ersetzen – stattdessen stellte ich jemanden in einer Vollzeit-Marketingfunktion ein.“ – Brendan Flood

Warum diese Entscheidung?

„Ich erkannte, dass unser Vertriebsprozess stark von unseren Implementierungsberatern und mir selbst abhing.
Wir hatten Schwierigkeiten, einen engagierten Vertriebsmitarbeiter zu finden, der diese Gespräche einleiten oder zu diesem Prozess beitragen konnte.
Indem wir den Fokus auf das Marketing verlagerten, konnten wir mehr Gelegenheiten schaffen und mehr tiefgehende Gespräche mit potenziellen Kunden führen – das war ein echter Fortschritt für uns.“

Neben der Neuausrichtung im Vertrieb investierte DRAMS auch in den Ausbau der Managementstruktur und entwickelte eine fünfjährige Strategieplanung, um sicherzustellen, dass das Unternehmen proaktiv auf die Entwicklungen im globalen Spirituosenmarkt reagiert.

Ein weiterer zentraler Punkt auf Brendans Liste war die Einstellung eines HR-Managers, um:

  • Mitarbeitern gezielte Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten
  • Neue Herausforderungen und Verantwortlichkeiten zu ermöglichen
  • Die langfristige Talentförderung zu sichern

Brendans Vision: Er möchte seinem Team die Möglichkeit geben, verschiedene Bereiche des Unternehmens sowie andere Unternehmen der Volaris-Gruppe kennenzulernen.

Sein Ziel: Mitarbeiter dazu ermutigen, über ihren vorgefertigten Karriereweg hinauszudenken – und vielleicht einen unerwarteten, aber spannenderen Weg für sich zu entdecken.

„Hätte man mich damals gefragt, hätte ich wohl nicht aktiv nach einer Möglichkeit gesucht, zu DRAMS zu wechseln oder eine CEO-Position zu übernehmen. Vielmehr hätte ich nach einer Rolle als Entwicklungsleiter gesucht – einfach, weil es dem erwarteten Karriereweg eines Entwicklers entsprach. Ich kann mich also glücklich schätzen, dass sich diese Gelegenheit zum richtigen Zeitpunkt ergeben hat. Mein Rat an alle, die ihre Karriere vorantreiben wollen: Bleiben Sie offen für die Chancen, die sich auf dem Weg bieten.“ – Brendan Flood, CEO von DRAMS

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Über den Autor
Dan Pye
Dan is the Senior Marketing Program Manager at Volaris Group, managing the company's website, social media, and other digital content strategies. Prior to joining Volaris, Dan was a newspaper reporter and content manager for a white-label web portal company that served Verizon, AT&T and other large telecoms.
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